2020 - B.Sc. Christian Kanarski

Wie in den Jahren zuvor zeichnetet die Gesellschaft für angewandte Signalverarbeitung (GaS) e.V. auch in diesem Jahr Studierende im Bereich der digitalen Signalverarbeitung und Systemtheorie aus, die herausragende Abschlussarbeiten durchgeführt haben. Besonderes Augenmerk liegt bei der Auszeichnung auf dem wissenschaftlichen und technischen Anspruch sowie dem Praxisbezug der Arbeit. Daneben werden das Engagement des Studierenden und die Fähigkeit, interdisziplinär und im Team zu arbeiten, bewertet.

Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung, die corona-bedingt online stattfand, wurde Christian Kanarski, B.Sc., für seine Bachelorarbeit mit dem Titel "Entwurf und Implementierung eines Systems zur Erzeugung von virtuellen Schallquellen" ausgezeichnet. Herr Kanarski integrierte im Rahmen seiner Arbeit zwei unterschiedliche Techniken zur Erzeugung von virtuellen Schallquellen in ein bestehendes System zur akustische Umgebungssimulation.

Schallwellen sind allgegenwärtig, sie spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben, vor allem in der Kommunikation mit unseren Mitmenschen und der Umwelt. Schallausbreitung in unterschiedlichsten Medien eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten, das Leben zu erleichtern, sei es in der Medizin, Sicherheitstechnik oder beim Entwickeln neuer Produkte. Die Simulation von akustischen Umgebungen ist ein Teil davon. Die Erzeugung von realistischen akustischen Umgebungen ist eine wichtige Grundlage für die Evaluierung von heutigen und zukünftigen Kommunikationssystemen. Ein solches System muss nicht zwangsläufig komplex sein, es muss nur in der Lage sein ein Kommunikationsgäret zu „täuschen“, damit die Evaluierung solcher Systeme realistisch und reproduzierbar wird. Die Bandbreite verschiedener Wiedergabeverfahren reicht von sehr komplexen Ansätzen, wie Wellenfeldsynthese oder Ambisonics, bis hin zu einfachen sog. Vektorverfahren.

Herr Kanarski hat in seiner Arbeit zwei in ihrer Komplexität unterschiedliche Verfahren implementiert: Ambisonics-Ansätze unterschiedlicher Ordnung und „Vector Base Amplitude Panning“. Beide Algorithmen wanderten in das lehrstuhleigenen Echtzeitrahmenwerk zur Simulation von akustischen Umgebungen. Zusätzlich wurden beide Verfahren in einer Reihe von objektiven und subjektiven Mess- und Testuntersuchungen auf die akkurate Abbildung von physikalischen und psychoakustischen Lokalisationshinweisen evaluiert.

Die Gesellschaft für angewandte Signalverarbeitung e.V. gratuliert Herrn Kanarski zu dieser tollen Leistung.